In dieser Episode wird das System des Euro-Schlüssels erklärt, der Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen den Zugang zu barrierefreien Toiletten und Aufzügen in ganz Europa ermöglicht. Es wird zudem erläutert, wie der Schlüssel beantragt und genutzt werden kann.
Seminar: akademie.betroyt.de
Stammtisch: 10.10.2024 stammtisch@betrogt.de
Link zum DBF: u.a. https://cbf-da.de/
Begrüßung und Dank
Und da ist auch schon wieder eine. Warum? Hier ist Reule Pot, euer Podcaster für das Betreuungsrecht. Zu Beginn erst mal ein herzliches Dankeschön, dass ihr Woche für Woche einschaltet, dass ihr euch die Zeit nehmt und mir zuhört.
Klar, ihr bekommt auch immer wieder neuen Input. Allerdings ist es für mich nicht selbstverständlich, so viele Leute mit meiner Stimme begeistern zu dürfen. Vielen, vielen Dank dafür, und es macht mir immer noch große Freude. Ich bleibe weiter dran und werde immer wieder neue Themen ausgraben, wie zum Beispiel das heutige Thema.
Werbeblock für das Seminar
Bevor wir jedoch zum Thema kommen, mein kleiner Werbeblock: Es sind noch wirklich ganz wenige Plätze frei für das Seminar im Dezember. Wer sich noch unverbindlich anmelden möchte zum Thema **“Umgang mit Systemsprängern – Wie gehen Sie mit herausfordernden Klienten um?“**, der kann sich erste Informationen auf akademie.betroyt.de holen oder mir eine kurze E-Mail an seminar.edt.betroyt.de schicken.
Zusammen mit Falk Lehmann, einem Psychiater und dem Leiter der PIA der Institutsambulanz in Neuruppin, werden wir das Thema aus beiden Seiten beleuchten. Ich freue mich darauf, und im Dezember ist es soweit.
Das Thema: Der Euro-Schlüssel
Jetzt kommen wir aber zu unserem heutigen Thema: Schlüssel. Wer von euch hat schon einmal vom **Euro-Schlüssel** gehört? Ich schätze, weniger als 20 Prozent. Wenn wir die 10 Prozent knacken, halte ich das schon für eine hohe Zahl.
Also, ich kannte ihn auch erst, als einer meiner Betroyten danach fragte. Jetzt kenne ich ihn und möchte das Wissen mit euch teilen.
Was ist der Euro-Schlüssel?
Der Euro-Schlüssel ist ein Schließsystem, das es Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen ermöglicht, barrierefrei Toiletten und Aufzüge in ganz Europa zu nutzen.
Es handelt sich um ein Schlüssel-System, das für die Nutzung öffentlicher Toiletten und Aufzüge in Raststätten, Bahnhöfen oder öffentlichen Gebäuden entwickelt wurde. Dieses System ist nicht nur in Deutschland, sondern europaweit verfügbar und wird von Menschen mit Behinderung sehr gut angenommen.
Warum wurde der Euro-Schlüssel entwickelt?
Warum wurde der Euro-Schlüssel entwickelt? Es ging darum, Menschen mit Behinderung den Zugang zu diesen Einrichtungen zu erleichtern. Toiletten und Aufzüge waren oft durch Vandalismus oder Missbrauch durch Dritte nicht nutzbar und deshalb meistens verschlossen.
Mit dem Euro-Schlüssel erhalten Menschen mit Behinderung nun die Möglichkeit, diese Einrichtungen unabhängig und ohne fremde Hilfe zu nutzen.
Wer ist berechtigt, den Euro-Schlüssel zu nutzen?
Jetzt fragt ihr euch wahrscheinlich: Wie bekomme ich diesen Schlüssel? Der Euro-Schlüssel kann von Menschen mit dauerhafter Behinderung oder chronischer Erkrankung beantragt werden.
Dazu zählen Rollstuhlfahrer, Menschen mit schweren Gehbehinderungen (die das Merkzeichen AG im Schwerbehindertenausweis haben), blinde Menschen sowie Personen, die ständig Unterstützung oder Pflege benötigen. Auch chronisch Kranke wie Morbus-Crohn-Patienten oder Menschen mit Multipler Sklerose haben Anspruch auf diesen Schlüssel.
Wie funktioniert der Euro-Schlüssel?
Sobald der Schlüssel im Besitz ist, kann man ihn an mehr als 12.000 barrierefreien Einrichtungen in ganz Europa nutzen. Dazu gehören Toiletten und Aufzüge, die mit speziellen Schlössern versehen sind. Wo genau solche Einrichtungen zu finden sind, kann man im Internet nachlesen.
Besonders Autobahnraststätten, Bahnhöfe, Krankenhäuser, Einkaufszentren, Ämter und öffentliche Plätze bieten diese Möglichkeit.
Wie bekommt man den Euro-Schlüssel?
Der Euro-Schlüssel kann bei verschiedenen Stellen bestellt werden. In den Show-Notes findet ihr einen Link zum **Club Behinderter und ihrer Freunde (CBF)**, über den ihr den Schlüssel gegen eine Gebühr von etwa 25 Euro erwerben könnt. Es muss nachgewiesen werden, dass man zu der berechtigten Personengruppe gehört, beispielsweise durch einen Schwerbehindertenausweis oder ein Attest.
Warum der Euro-Schlüssel sinnvoll ist
Warum braucht man diesen Schlüssel? Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen können so die Einrichtungen unabhängig nutzen, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Zudem sind die Einrichtungen, die über das System zugänglich sind, meistens sauberer, da sie nicht öffentlich für jedermann zugänglich sind.
Das System gilt europaweit, das heißt, ihr könnt den Euro-Schlüssel auch in anderen Ländern nutzen. Besonders in Großstädten und Ballungszentren ist dieses System verbreitet, auf dem Land ist es eher schwieriger, solche Einrichtungen zu finden.
Zukunft des Euro-Schlüssels
Was die Zukunft betrifft, steht auch eine digitale Version des Euro-Schlüssels im Raum, die möglicherweise über das Smartphone genutzt werden könnte. Es bleibt abzuwarten, wann und wie dies umgesetzt wird.
Abschied und Stammtisch-Ankündigung
Das war’s für diese Woche. Ich wünsche euch eine tolle Zeit, und wir hören uns nächste Woche wieder in alter Frische.
Wer die Folge am 9.10. hört, hat noch die Möglichkeit, sich für den Stammtisch am 10.10. anzumelden. Einfach eine E-Mail an stammtisch@betroyt.de schicken. Wer es verpasst, kann beim nächsten Mal dabei sein.
Bis dahin, macht’s gut!
In dieser Episode werden die Ängste angesprochen, die Menschen bei einer möglichen Betreuerbestellung haben. Datenschutz und Abgrenzung stehen dabei im Vordergrund. Der Moderator teilt Reaktionen und Einsichten aus seinen bisherigen Gesprächen.
Diese Folge gibt nützliche Hinweise zu zwei Websites, die speziell für Betreuung und den Austausch zwischen Betroffenen und Angehörigen geeignet sind. Unter anderem wird die Seite der Lebenshilfe vorgestellt.
Hier geht es darum, wie man als Betreuer gesunde Grenzen zwischen Beruf und Privatleben zieht. Zusammen mit einem Diplom-Psychologen werden praktische Tipps für Selfcare und Abgrenzung im Betreuungsalltag besprochen.
Das 3-Tages-Seminar zum Thema ‚Umgang mit Systemtestern‘ findet vom 13. bis 15. Dezember 2024 statt und bietet eine tiefgehende Einführung in die rechtlichen und medizinischen Aspekte des Umgangs mit Systemtestern. Zusammen mit einem Facharzt für Psychiatrie, behandeln die Teilnehmer dabei wichtige Themen wie Verfahrenspflegschaften, Medikation und psychische Störungen.
Die Teilnehmenden erhalten theoretische Grundlagen zu Krankheitsbildern wie Demenz, Psychosen und Persönlichkeitsstörungen, arbeiten in Gruppen an Fallbeispielen und erlernen wertvolle Strategien für den Betreuungsalltag.
Das Seminar findet als sehr praxisnahme Präsenzveranstaltung statt, nähere Informationen zum Veranstaltungsort erhalten Sie nach der Anmeldung. Für weitere Informationen und zur Anmeldung erreichen Sie uns unter seminare@betroyt.de, weitere Details finden Sie unter akademie.betroyt.de.